Üblicherweise ist es kaum eine Zeile wert über einen dritten Platz im Landratscup zu berichten. Doch wie dieser in dieser Saison 2012/13 für uns verlaufen ist, macht es zu einem durchaus interessanten Ereignis. Schon im Viertelfinale in Steinhagen hatten wir es mit einem Gegner zu tun, der sicherlich im Durchschnitt rund zehn Jahre jünger war als unser Team. In unserer Mannschaft tummelten sich mit Waldemar Landeck, Michael Schmidt und Aldo Marzullo Kicker, die bereits locker die „50“ übersprungen haben. Doch wir lieferten ein gutes Spiel ab - hatten die Mehrzahl an Torchancen. Auch in der Verlängerung war von einem Altersnachteil nichts zu spüren. Wir gewannen schließlich das Elfmeterschießen und erreichten das Halbfinale gegen den Vorjahressieger TSV Amshausen. Das Team Amshausen bediente sich - wie auch im Übrigen das Team Steinhagen - der legalen Verstärkung ihres Kaders durch externe Spieler mit sog. „weißen“ Spielerpässen. Die Spielordnung lässt diese Vorgehensweise ausdrücklich zu.
Der Grundgedanke dieser Regelung ist jedoch sicherlich ein wenig anders gemeint! Bevor wir durch eine diskussionswürdige Elfmeterentscheidung in Rückstand gerieten, hätten wir schon in Führung gehen müssen. Noch nicht genug: Nach einem Missverständnis in unserer Abwehr lagen wir schließlich durch ein sehenswertes Tor sogar 0:2 zurück. Doch wir spielten ziemlich unaufgeregt weiter. Ralf Kirchgessner verkürzte per Kopf. Doch kurze Zeit später erhielten wir den nächsten Dämpfer. Nach einer unübersichtlichen Situation in unserem Strafraum bekam der Gegner einen berechtigten Handelfmeter zugesprochen. Doch Christian Dirkorte, der eigens für dieses Spiel eine Einladung zu einer Hochzeit unterbrochen hatte, konnte diesen Penalty in Klassemanierentschärfen. In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit mussten wir nach einem Konter doch noch das 1:3 hinnehmen.Zudem mussten wir nach Andreas Raufeisen auch noch Claudio Sorci zur 2. Halbzeit verletzt austauschen. Die Mannschaft probierte alles, das Spiel fand praktisch nur in der Amshausener Hälfte statt. So ergaben sich auch einige Tormöglichkeiten, doch erst ein umstrittener Elfmeter brachte uns durch Thomas Fauseweh auf 2:3 heran. In den letzten zwanzig Minuten gingen wir volles Risiko, doch der verdiente Ausgleich wollte uns nicht mehr gelingen. Dadurch „durften“ wir nur im Spiel um Platz 3 gegen Victoria Clarholz antreten. Leider war es durch Verletzungen und anderweitigen Verpflichtungen nicht einmal möglich mit einer kompletten Elf an der Marienfelder „Klosterpforte“ anzutreten. Die letzten zehn Aufrechten wollten sich allerdings so teuer wie möglich verkaufen. Und so kam es auch. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels fiel auf, dass wir in ständiger Unterzahl spielten. Schon in der ersten Hälfte hatten wir mit zwei Aluminiumtreffern und weiteren guten Tormöglichkeiten ein deutliches Chancenplus. Allerdings mussten wir natürlich mit einem Kräfteverschleiß im zweiten Durchgang rechnen.
Überraschenderweise war davon jedoch nichts zu spüren. Als schließlich Thomas Fauseweh per Freistoß das 1:0 erzielte, schien ein Sieg tatsächlich möglich. Nach einem gut heraus gespielten Konter, den wiederum Thomas Fauseweh zum 2:0 abschloss, nahm der Sieg bereits Formen an. Doch die Clarholzer konnten auf 1:2 verkürzen und es kam kurzzeitig noch einmal Spannung auf, bis schlussendlich unser Center Michael Schmidt einen der vielen Konter zur endgültigen Entscheidung zum umjubelten 3:1 abschloss. Das die Clarholzer nochmals zum 3:2 verkürzen konnten, ist nur noch für die Statistik. Die „Aufrechten“: Christian Dirkorte – Waldemar Landeck, Phillip Brown, Ralf Kirchgessner, Axel Glasenapp, Thomas Fauseweh, Andreas Raufeisen, Ralf Hansmerten, Florian Kolattek (1. Spiel für uns!) und Michael Schmidt. Diese Zehn können auf ihre Leistung sehr stolz sein ! Zum Glück konnten wir uns in den Räumen inkl. Entmüdungsbecken umziehen, so dass anschließend beim Essen und Trinken die entsprechenden Kräfte wieder vorhanden waren. Ob es zumindest für uns im Landratscup auf dem Großfeld noch weitergeht, muss unser Workshop demnächst und später der Staffeltag ergeben. Diese Landratscup-Saison, so das Fazit, ist für uns personell immer schwerer zu stemmen.